Insights

Neue Möglichkeiten für den Einsatz von AI in Kampagnen – am Beispiel Meta

Publiziert
13. Februar 2024

Von Lara Schulz (Marketing Consultant)

Meta investiert jährlich zweistellige Milliardenbeträge in seine Infrastruktur und ein immer größerer Teil davon fließt in den Ausbau der KI-Kapazitäten für Anzeigen. Der Einsatz von AI in Kampagnen nimmt also immer weiter zu und darum sollten Werbetreibende sich für das operative Tagesgeschäft im Bereich Paid Social zwangsläufig mit der Thematik auseinandersetzen und überlegen, welche der neuen Features sie einsetzen möchten und welche (zunächst) lieber nicht.

Im vergangenen Jahr hat sich bei diesem Thema einiges getan, es kamen viele neue Features hinzu, wie z. B.:

Im Hinblick auf die Optimierung 

  • „Recommended Settings“  
  • „Meta Advantage“ (Meta Advantage ist Metas Portfolio an Automatisierungsprodukten, die KI und Machine Learning nutzen, um Kampagnenergebnisse zu optimieren, Anzeigen zu personalisieren und Werbetreibenden dabei zu helfen, Zeit und Geld zu sparen): 
    • Advantage+-Shopping-Kampagnen / Advantage+-App-Kampagnen 
    • Advantage-Kampagnenbudget 
    • Advantage+ Zielgruppen 
    • Advantage-Platzierungen 
    • Advantage+-Katalog

 

In Bezug auf Copies: 

  • Text Variations = erzeugt bis zu 6 verschiedene Texte, die auf den Eingaben zum primären Text der Anzeige basieren. So lassen sich mit minimalem Aufwand abwechslungsreiche Texte erstellen und Anzeigen noch besser individualisieren. 

 

Und Creatives 

  • Meta AI ist der neue ChatGPT-Konkurrent von Meta und zunächst nur in den USA verfügbar. Die AI verfügt u. a. über ein integriertes Text-zu-Bild-Modell “Emu”. Dabei handelt es sich um eine Software, mit deren Hilfe sich aus Text-Vorgaben schnell Bilder generieren lassen, die danach zum Beispiel in Posts oder Ads verwendet werden können. Über den Prompt „@MetaAI /imagine Text“ werden die Bilder erzeugt, die mit dem Wasserzeichen „#ImaginedWithAI“ versehen sind. 
  • Creative Enhancements 
  • Advantage+-Anzeigengestaltung, inkl. Image Expansion  
  • Background Generation (bei Advantage+ Catalog Ads) 
  • Image Outcropping 

Künstliche Intelligenz soll künftig dafür sorgen, die Effizienz und Messbarkeit von Kampagnen weiter zu steigern. Meta kann sich mit Blick in die Zukunft vorstellen, dass Unternehmen ihre generativen KI-Funktionen nutzen, um noch schneller voranzukommen, Anzeigenvariationen zu generieren, die der Brand Identity entsprechen und ihre Performance weiter zu verbessern. So gibt Meta z. B. an, dass durch den Einsatz von Advantage Lookalike Audiences der CPA um 10 Prozent gesenkt werden könne, durch Advantage+-Shopping Campaigns sogar um 17 Prozent. Durch Advantage Custom Audiences soll der Cost per Result um 15 Prozent gesenkt werden können. 

Es zeigt sich, dass KI schon jetzt fast den gesamten Kampagnen-Erstellungs- und Optimierungsprozess durchdringt; im Jahr 2024 wird diese Entwicklung weiter voranschreiten, vermutlich so weit, bis manuelle Einstellungen nur noch die Ausnahme und Voreinstellungen durch AI die Regel sind. 

Lara Schulz

Für Werbetreibende bedeutet das, künftig vermutlich weniger Zeit in operative Aufgaben wie Kampagnen-Setups und deren Optimierung und dafür mehr Zeit in strategische Überlegungen zu investieren. Allerdings ist Obacht geboten, denn aktuell entsprechen die Voreinstellungen nicht zwangsläufig den idealen Einstellungen, z. B. in Bezug auf die ausgewählten Placements (die ggf. nicht zu den vorhandenen Creatives passen) oder den Conversion-Ort (der vielleicht aus technischen Gründen nicht verwendet werden kann) oder bezogen auf die Zielgruppe (die vielleicht nicht der gesuchten Zielgruppe entspricht) oder Anpassungen von Creatives (die ggf. nicht zur Brand Identity passen). Alle durch KI generierte Einstellungen, Inhalte und Optimierungen sollten aus diesem Grund zunächst kritisch überprüft werden, bevor sie zum Einsatz kommen. Dafür braucht es die Expertise von Fachleuten, die mit dem notwendigen (menschlichen) Fachwissen und Sachverstand automatisierte Einstellungen hinterfragen und ggf. modifizieren. Denn nur weil etwas für den „Durchschnittswerbetreibenden” passt oder gut funktioniert, muss das nicht heißen, dass es auch für Werbetreiber XY geeignet ist (z. B. aufgrund der CI, Brand Identity, rechtlicher Aspekte oder der vorhandenen Assets). 

Let’s talk!
Daniela Pastere
Head of Social Media Advertising

Weitere Artikel aus dem Bereich Social Media Advertising

On this page